Wissenswertes zum Thema Findling
Bei den meisten, der natürlichen Steinformen, die als Grabdenkmale im Handel angeboten werden, handelt es sich nicht um wirkliche Findlinge. Unter dem Oberbegriff Findling unterscheidet man heute folgende Kategorien:
Spaltfelsen
Spaltfelsen werden im Steinbruch gewonnen, meist handelt es sich um Schiefer, Gneise oder spaltbare Marmorarten. Aufgrund ihrer attraktiven Färbung und ihrer guten Spaltbarkeit (Schieferung) eignen sich die Spaltflächen hervorragend als Vorder- oder Rückseite für Grabdenkmale, sie müssen also nicht nachträglich noch bearbeitet oder geglättet werden. Die Seiten bzw. Kanten werden meist grob oder bizarr gebrochen. Wir selbst formen die Seiten solcher Spaltfelsen meist handwerklich nochmals nach um dem Grabdenkmal eine klare Form zu geben und um ihnen etwas von der Scharfkantigkeit zu nehmen.
Getrommelte Findlinge
Diese Findlinge sind im Grunde genommen Spaltfelsen, die eine spezielle weitere Bearbeitung erfahren indem sie in einem künstlichen Flußbett „getrommelt“ werden. Bei dem Verfahren des Trommelns werden vorgeformte Spaltfelsen in unterschiedlichen Größen in eine große Stahltrommel gegeben, deren innere Wandungen ausgepolstert sind.
Durch permanente Drehung der Trommel in Verbindung mit Wasser runden sich die Steine aneinander ab, wodurch sie am Ende dann tatsächlich das Aussehen „echter“ Flußkiesel erhalten.
Basaltsäulen (Stangenbasalt)
Basaltsäulen eignen sich aufgrund ihrer sechseckig zylindrischen Form sehr gut für Grabdenkmale. Sie entstanden in Vulkanschlöten, worin die Schmelze durch zu schnelles Erkaltens im Sechseckmuster gerissen bzw. gespalten ist. Über lange Zeiträume wurde die Landschaft um alte erloschene Vulkane herum abgetragen. Das Schlotgestein blieb jedoch als relativ hartes Felsgestein erhalten. Solche Kegel findet sich dann als höchste Punkte ehemals vulkanischer Erhebungen. Beispiele in Deutschland finden sich in der Röhn und in der Eifel aber auch in Sachsen, nämlich der Burgberg des Ortes Stolpen.
Echte Findlinge (Flußkiesel)
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei echten Findlingen um Fundstücke aus unterschiedlichen Gesteinen, die über lange Zeiträume von der Natur geformt wurden und die sich aufgrund ihrer Form als Grabdenkmale eignen.
Künstliche Findlinge
Künstliche Findlinge werden zunächst durch handwerkliche Bearbeitung exakt auf die gewünschte Form gebracht. Durch gezielte weitere Bearbeitung der Oberflächen z. B. mit Druckluftwerkzeugen, Schweißbrenner, Diamantbürsten etc. werden dann Oberflächen erzeugt, wie sie ein natürlicher Findling aufweist.