Als Bethlehem im Dunkel lag
und Hirten hielten stille Wacht,
da ward es plötzlich heller Tag;
ein Licht erstrahlt in tiefster Nacht.
Und Klarheit, hoch von oben her,
verklärt nun Trauer, Leid und Tod;
was ungeliebt und hart und schwer
– notwendig wird jetzt alle Not.
Als Dunkelheit die Welt umfing
und Blindheit alle Augen schlug,
als Gottes Sohn am Kreuzstab hing,
den er hinauf zum Richtplatz trug,
da hat erhellt den dunklen Sinn,
der uns in Not und Angst gebracht,
sein Wort, das schon vor Anbeginn
durchdrungen hat die finstre Nacht.
So hat der Sohn uns kundgetan,
wie alles Leben ewig währt,
nahm auf sich Tadel, Schuld und Scham
hat neu zu sterben uns gelehrt.
So nehmt, in seinem Geist und Sinn,
das eigene Kreuz nun täglich auf,
Denn Gottes Sohn ist der Ichbin*,
der führt die Welt zum Licht hinauf.
© Elmar Vogel 2. Dezember 2020
*2. Mose 3,14 bzw. Joh. 8,24